Blickpunkt I_2018
10. Apr 2018
aus dem Editorial von Josefa Britzelmeier-Nann:Liebe Freundinnen und Freunde von pax christi,
Drei Frauen haben am 3. Tag nach Jesu Kreuzigung entdeckt, dass sein Grab leer war, so steht es bei Markus im Evangelium. Die Auferstehung Jesu ist der Dreh-und Angelpunkt unseres Glaubens und zugleich die größte Herausforderung.
Wie stelle ich mir die Auferstehung heute vor?
Wir mühen uns unser Leben lang ab, dieses Geheimnis unseres Glaubens zu verstehen. Mal angenommen, es wäre eine Kamera im Grab Jesu installiert gewesen. Wir kennen faszinierende Filmchen über die Geburt von Eisbärbabys, gesendet aus der Wurfhöhle von Zoos. Was wäre auf Bildern aus dem Grab Jesu zu sehen gewesen? Manche Theologen meinen: nichts! Das ist schwer auszuhalten, denn wir sind Menschen und sehnen uns nach handfesten Beweisen, nach konkreten Ergebnissen unseres Einsatzes.
Wenn man sich jahrzehntelang in der Friedensbewegung engagiert, hat man immer wieder das Gefühl, dass die Konflikte dieser Welt sich nicht auflösen und die Kriege nicht weniger werden. Wie schön ist es da zu hören, dass der Friedensnobelpreis an ICAN, die Kampagne zur atomaren Abrüstung, gegangen ist, und dass an vielen Orten die gewaltfreie Konfliktbearbeitung sich etabliert hat.
Wir brauchen diese Ergebnisse, wir sehnen uns danach, denn der Mensch selbst ist die Konkretisierung der Sehnsucht.
Das heißt Auferstehung heute: seiner Sehnsucht trauen und an sie glauben.
Stärken wir uns gegenseitig dazu im österlichen Gruß mit: Der Friede sei mit euch.